Ärztliche Versorgung in Nepal
Krankheiten oder Unfälle stürzen die Menschen in Nepal häufig in bittere Armut. Viele Nepalesen haben keine Versicherung, die vor den finanziellen Folgen einer Krankheit schützt. Ärzte und Kliniken sind häufig viele Tagesmärsche entfernt. Viele Kliniken sind medizinisch und organisatorisch nur für eine Grundversorgung ausgestattet, spezifische medizinische Kompetenzen fehlen.
In der Bevölkerung ist das Wissen über Hygiene und Vorbeugung von Krankheiten oft unzureichend oder überhaupt nicht vorhanden.
Wie hilft die DNH?
Durch die Armenapotheke im größten staatlichen Krankenhaus in Kathmandu, dem Bir-Hospital, werden Medikamente und Heilmittel an nachweislich arme Menschen unentgeltlich abgegeben.
Mit Unterstützung nepalesischer Ärzte werden seit dem Erdbeben 2015 regelmäßig mehrtägige mobile Health Camps in entfernten Bergregionen durchgeführt.
Erfolgsgeschichte Armenapotheke
Die Armenapotheke ist unser bedeutsamstes medizinisches Projekt. In den Jahren 1980 – 1993 legte die deutsche Krankenschwester Christine Hoffmann im BIR-Hospital, dem ältesten, größten und bekanntesten staatlichen Krankenhaus Nepals, in unermüdlicher freiwilliger Arbeit die Grundlage für die Armenapotheke.
1993 hat die DNH die Verantwortung für die Armenapotheke übernommen und zu einer anerkannten Institution im BIR-Hospital in Kathmandu gemacht.
Wie hilft die DNH?
Die Armenapotheke hält ein gut sortiertes Medikamenten- und Materiallager vor. Aus diesem werden durch unsere 3 geschulten Mitarbeiter nach ärztlicher Verordnung unentgeltlich Arzneimittel und Materialen ausgegeben. Die erforderlichen Medikamente werden auf dem nepalesischen und indischen Markt günstig eingekauft. Derzeit können mit einem jährlichen Etat von über 60 000 € täglich ca. 100 Patienten versorgt werden. Mit einem Poor Patient Fund kann darüber hinaus in besonderen Notlagen Unterstützung gewährt werden.
Seit dem Erdbeben 2015 führt unser Dispensary Team zusammen mit nepalesischen Ärzten regelmäßig mobile Health Camps in entfernten Bergregionen durch. Pro mehrtägigem Camp werden ca. 1000 Patienten wohnortnah von Allgemein-, Frauen-, Augen- und Zahnärzten versorgt und erhalten notwendige Medikamente kostenlos. Wichtiger Bestandteil dieser Health Camps ist die Gesundheitserziehung. Die Dorfbevölkerung wird bei dieser Gelegenheit anschaulich über Krankheitsvorbeugung und Hygiene unterrichtet.
Was ist das Spinal Centre?
Das Spinal Centre in Sanga im Kavre-Distrikt (SIRC) – ist die einzige Einrichtung zur Rehabilitation von Querschnittsgelähmten in Nepal.
Die Patienten werden durch Fachpersonal krankengymnastisch, ergotherapeutisch und durch Sozialarbeiter betreut und auf den Alltag mit Behinderung vorbereitet.
Wie hilft die DNH?
Die DNH hat einen Teil der Geräteausstattung für die Krankengymnastik gesponsert. Wir übernehmen jedes Jahr die Kosten für den ca. 3-monatigen Reha-Aufenthalt von 5 mittellosen PatientInnen. Darüber hinaus finanzieren wir den behindertengerechten Umbau der häuslichen Umgebung der PatientInnen.
DNH-Mitglieder mit medizinischer Ausbildung leisten immer wieder gerne und engagiert Hilfe in der Beratung von nepalesischen Gesundheitseinrichtungen oder Kliniken auf dem Land.
In Dhulikhel und im Teaching Hospital in Kathmandu kommen Kinder mit neurologischen Erkrankungen in den Genuss einer deutschen Facharztberatung. Diese erfolgt entweder durch regelmäßige Einsätze vor Ort oder über die Möglichkeiten der fortschrittlichen Telemedizin.
In einem kleinen Krankenhaus in Chaurjahari (Rukum-Distrikt) leistet eine Ärztin seit Jahren regelmäßig ihren medizinischen Beratungsdienst fernab jeglicher Zivilisation.
Unsere Mitarbeiter der Armenapotheke (Dispensary) führen an den von uns unterstützten Schulen regelmäßig Kurse zur Gesundheitserziehung durch. Dies wurde auch im Hinblick auf Corona immer wichtiger und wird mit Begeisterung angenommen. Dabei werden auch die Müttergruppen mit einbezogen, die in den Schulen unterstützend wirken.
Dieser Film gibt einen guten Eindruck wie die Gesundheitserziehung praktisch aussieht.